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Abgeschlossene Projekte

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Bereits abgeschlossene Projekte

CortBS-I

Ziel des Vorhabens ist die Weiterentwicklung und klinische in-vivo Validierung einer Methode, die mit Hilfe eines medizinischen bildgebenden Ultraschallsystems und speziellen Akquisitionssequenzen eine nicht-invasive, nichtionisierende quantitative Diagnose mikrostruktureller Knochenveränderungen ermöglicht Die Innovation besteht in der multidirektionalen Anregung und Erfassung von Schallwellen, was eine präzise dreidimensionale Bildrekonstruktion der Weichgebewebe und der äußeren Knochenkontur sowie die Separierung und spektrale Auswertung reflektierter und rückgestreuter Signalanteile erlaubt. Diese Methode wurde mit einem bestehenden experimentellen Prototyp in-vitro an Leichenknochen entwickelt und die Schutzrechte wurden international beantragt. Eine prioritätssichernde Patentanmeldung wurde durch die Charité beim EPA eingereicht. Um die Verwertungschancen zu erhöhen, soll die Erfindung durch den Nachweis der in-vivo Funktionsfähigkeit weiterentwickelt werden. In zwei Arbeitspaketen wird - mit Hilfe numerischer Simulationsanalysen die Parameterbestimmung optimiert und die Möglichkeit zur Ableitung weiterer klinisch relevanter Parameter aus den Rückstreudaten untersucht, - die in-vivo Anwendbarkeit der Methode in einer repräsentativen Patientenkohorte klinisch getestet.

Ziel dieser ersten klinischen Pilot-Studie ist es, an 60 Probandinnen (Alter >55 Jahre) die Ultraschall-Methode mit den Daten aus dem HR-pQCT am Schienbein zu vergleichen. 

Im Gegensatz zu den bisher verwendeten Methoden der Knochendichtemessung mittels DXA oder HR-pQCT könnten in der Zukunft mittels Quantitativem Ultraschall die mechanischen Eigenschaften des Knochens kostengünstig, schnell und effizient untersucht werden, ohne dabei mit Röntgenstrahlung arbeiten zu müssen. 


Projektleiter:
Prof. Dr. Kay Raum 
Berlin-Brandenburg Center for Regenerative Therapies 
Charité - Universitätsmedizin Berlin 

Studienleitung: Dr. Gabriele Armbrecht

Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung 

Sarkopenie bei Rheumatoider Arthritis (SarkoRA)

Der altersbedingte Muskelabbau (Sarkopenie) ist gekennzeichnet durch einen Verlust an Muskelmasse, -kraft und -leistung und durch eine Einlagerung von Fett in die Muskulatur, was zu Funktionseinschränkungen im Alltag, Stürzen und dem Verlust von Selbständigkeit führen kann. Bei rheumatischen Erkrankungen können die chronischen Entzündungsprozesse und die Funktions- und Mobilitätseinschränkung zu einem Muskelabbau mit einer vermehrten Ansammlung von Bauchfett führen. Die Rolle der Glukokortikoide in diesem Zusammenhang ist noch unklar.

Es soll untersucht werden, wie häufig eine Sarkopenie unter Anwendung verschiedener Sarkopenie-Definitionen bei Patient:innen mit rheumatoider Arthritis (RA) vorkommt. Zusätzlich soll geprüft werden, wie sich RA Patienten mit Sarkopenie von RA Patient:innen ohne Sarkopenie sowie von gesunden Kontrollen anhand verschiedener Gesundheitsparameter, Muskelfunktion und körperlicher Aktivität unterscheiden.

Es sollen 289 Patient:innen ab 18 Jahren mit RA eingeschlossen werden, wobei 2/3 der Patienten eine geringe Krankheitsaktivität (Disease Activity Score DAS-28 ≤3.2) aufweisen sollen. Neben der Erfassung der medizinischen Anamnese und von Blutparametern werden eine Duale Röntgen Absorptiometrie (DXA) zur Messung der Körperzusammensetzung einschließlich Muskelmasse, eine periphere Quantitative Computertomographie (pQCT) am Unterschenkel, ein neuromuskuläres Assessment zur Erfassung von Muskelkraft und –leistung sowie Gleichgewicht durchgeführt sowie verschiedene standardisierte Fragebögen zu Aktivitäten des täglichen Lebens, Lebensqualität und körperlicher Aktivität abgefragt. Vergleichsdaten von Kontrollen ohne RA werden aus einer existierenden Studie (ca. n=350) herangezogen.

Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, das komplexe Phänomen der Sarkopenie im Zusammenhang mit rheumatischer Kachexie besser zu verstehen und Risikofaktoren zu identifizieren, um zukünftige Ansätze für eine verbesserte Diagnostik sowie präventive Trainingsinterventionen für Rheumapatient:innen daraus ableiten zu können.

Projektleitung: Dr. Gabriele Armbrecht

Förderung: Deutsche Rheuma-Liga

Sturzinzidenz bei Patienten mit Sarkopenie und rheumatoider Arthritis 

Patient:innen mit rheumatoider Arthritis (RA) sind in einem besonderen Maße von einer niedrigen Muskelmasse, dem Abbau der Muskelfunktion] und von Stürzen betroffen. Während ein vermindertes Gleichgewicht, vermehrte Krankheitsaktivität und erhöhte Schmerzwerte als Risikofaktoren für prospektive Stürze beschrieben wurden, existieren bisher keine prospektiven Daten zu Stürzen und verminderter Muskelmasse. Mittels logistischer Regressionsmodelle werden verschiedene Einflussvariablen wie die Muskelmasse und neuromuskuläre Funktion unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und Krankheitsaktivität auf ihre Prädiktionskraft in der Sturzvorhersage überprüft.

Laufzeit: 08/2017 - 12/2019 

Projektleitung: Dr. Gabriele Armbrecht; Dr. Roswitha Dietzel

PrevOP

Prävention des Fortschreitens einer Gonarthrose Grad 2-3 durch mechanische Stimulation mit einem Vibrationstrainingsgerät (PrevOP).

Symptomatische und strukturelle Degeneration der lasttragenden Gelenke stellen einen entscheidenden Faktor für den Anstieg der Gesundheitskosten in modernen Volkswirtschaften dar. Osteoarthrose wird hauptsächlich durch mechanische Überlastung ausgelöst und führt zu pathologischen Veränderungen der Gelenkstrukturen. Biomechanische Faktoren sind dafür bekannt, entscheidende primäre Auslöser von Osteoarthrose sein, während die entzündliche Reaktion ein wichtiges Sekundärphänomen ist. Der direkte Zusammenhang zwischen der Beanspruchung des Gewebes einerseits und dem strukturellen Schaden andererseits sowie die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen, sind jedoch weitgehend unbekannt. In diesem Forschungskonsortium wird angestrebt, den frühen Beginn der mechanisch induzierten Osteoarthrose zu erforschen und gezielt zu modulieren, um letztlich präventive Strategien anbieten zu können. Der Forschungszweig PrevOP beinhaltet eine klinische Trainingsstudie mit der Zielsetzung, Schmerzen zu reduzieren und das Fortschreiten der Gonarthose zu verhindern bzw. zu vermindern. Durch die Kombination epidemiologischer und interventioneller Studien sollen molekulare und bildgebende Marker der frühen Osteoarthrose validiert werden, um Risikopatient:innen früher zu identifizieren.


Laufzeit: 09/2015 - 04/2019 

Projektleitung: Prof. Dr. Dieter Felsenberg, Dr. Gabriele Armbrecht
Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung 

Charakterisierung von kortikalem und subchondralem Knochen

Ausgehend von neuen Methoden der Bildgebung mit hoher Ortsauflösung ist das Interesse an der Pathophysiologie, der Struktur und der Funktion kortikalen und subchondralen Knochens rapide gewachsen. Interessanterweise, und das reflektiert auch das Forschungsnetz Muskuloskelettale Erkrankungen, gilt das übergreifend für die Gebiete Osteoporose (OP), Osteoarthrose (OA) und rheumatoide Arthritis (RA). 5 der 8 Verbünde beschäftigen sich u.a. mit kortikalem und/oder subchondralem Knochen und benutzen entsprechende bildgebende Verfahren. Hauptziel des Vorhabens ist es daher, innerhalb des Forschungsnetzes Synergieeffekte zu nutzen, vorhandene Daten im Hinblick auf übergeordnete Fragestellungen gemeinsam zu analysieren und die Standardisierung im Bereich der Bildgebung und -analyse voranzutreiben, um Messergebnisse aus unterschiedlichen Laboren vergleichen zu können. Konkret sollen vier Projekte bearbeitet werden. P1: Standardisierung kortikaler Parameter, die in vitro auf µCT Scannern unterschiedlicher Hersteller und mit unterschiedlicher Software bestimmt werden. P2: Vergleich von zwei fundamental unterschiedlichen Analysemethoden zur Bestimmung kortikaler Porosität in vivo: die direkte Segmentierung der Poren und eine Methode, die die Porosität unter der Annahme einer konstanten Mineralisierung aus der Bestimmung der kortikalen Dichte ableitet. P3: In Patienten mit OP, OA, oder RA sollen kortikale Parameter aus in-vivo HR-pQCT Messungen verglichen werden, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kortikalisstruktur der drei Krankheitsbilder zu ermitteln. (P4) Vergleich der subchondralen Knochenstruktur im Tibiaplateau zwischen Tiermodellen und humanen Proben zur Adressierung der Frage, inwieweit gängige Tiermodelle das Knochen-Knorpel Interface adäquat repräsentieren. Die entwickelten Methoden und Ergebnisse werden allen Partnern des Forschungsnetzes Muskuloskelettale Erkrankungen zugänglich gemacht.

Laufzeit: 11/2016 - 10/2018 


Koordinator: Prof. Dr. Klaus Engelke, Universität Erlangen
Projektleitung P3 am ZMK: Dr. Gabriele Armbrecht

Förderung: Forschungsnetz Muskuloskelettale Erkrankungen, BMBF

Diagnostik Bilanz

Im Rahmen der Diagnostik Bilanz Studie soll untersucht werden, ob neue diagnostische Methoden für eine valide Abschätzung des Frakturrisikos bei Patienten, die bereits seit Jahren mit antiresorptiver Therapie behandelt werden, geeignet sind. Durchgeführt werden sollen: a) die Messung der thorakolumbalen Wirbelsäule mit Quantitativer Computertomographie (QCT), b) die vertebrale Strukturmessung mit hochauflösender Quantitativer Computertomographie (HRQCT) sowie c) die Messung des Frakturrisikos mit Quantitativem Ultraschall (QUS) am Fersenbein. Die Beobachtungsdauer beträgt zwei Jahre, Endpunkt ist das Auftreten neuer Frakturen.

Die Qualität der oben aufgeführten Diagnoseverfahren und von Dualer-Energie-Röntgen–Absorptiometrie (DXA) wird im Rahmen diese klinischen Studie anhand ihrer Fähigkeit, neu aufgetretene Frakturen vorherzusagen, überprüft und verglichen werden. Es soll geklärt werden, ob man mit diesen neuen Diagnoseverfahren das Frakturrisiko von Langzeit-osteoporosevorbehandelten Patient:innen abschätzen kann, und zwar sowohl von Patient:innen, die eine Bisphosphonattherapie fortsetzen als auch von denen, die eine Therapiepause einlegen. 

Die Studie wird an ca. 1040 Patienten und Patient:innen über 60 Jahren in 10 Studienzentren in Deutschland durchgeführt. Alle Teilnehmer:innen unter Bisphosphonattherapie erhalten eine QCT-Messung der thorakolumbalen Wirbelsäule und eine QUS Messung der rechten Ferse. Nach einem und nach zwei Jahren erfolgt eine telefonische Nachbefragung zu neuen Frakturen. Im Falle einer neuen Wirbelkörperfraktur, wird die QCT Messung an der Wirbelsäule wiederholt.

Die Studienergebnisse sollen dazu beitragen, die Diagnosemöglichkeiten des Frakturrisikos 
Bei Langzeit-osteoporosevorbehandelten Patienten zu verbessern.

Projektleitung: Prof. Dr. Claus-Christian Glüer, Universität Kiel
Studienleitung am ZMK:  Dr. Gabriele Armbrecht
Förderung: Bundesministerium für Forschung BMBF

DO-HEALTH

Vitamin D3-Omega3-Home Exercise- HeALTHy Ageing and Longevity Trial 

Die Europäische Bevölkerung altert und die Anzahl der Senior:innen über 70 Jahren wird bis 2030 von jetzt 25% auf 40% ansteigen mit einer entsprechenden Zunahme der Bevölkerung mit alters-assoziierten chronischen Erkrankungen. Effektive und finanzierbare therapeutische Interventionen zur Prävention chronischer Erkrankungen im höheren Lebensalter werden dringend benötigt. Zu den vielversprechendsten Interventionen zählen hierbei Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren sowie körperliche Aktivität. Der Nachweis des einzelnen sowie auch des kombinierten Effekts dieser Interventionen muss jedoch noch in einer großen klinischen Studie nachgewiesen werden.

Die DO-HEALTH Studie wird dies in einer großen (n=2152), 3-jährigen- multizentrischen Studie im Rahmen des. 7. Framework Program der EU untersuchen. Ziel der Studie ist die Verbesserung eines gesunden Alterns sowie eine Reduzierung der Gesundheitskosten durch die Implementation einer effektiven und einfach anwendbaren Intervention. Die Überprüfung der Intervention erfolgt über 6 primäre Endpunkte: (1) Risiko inzidenter peripherer Frakturen; (2) Risiko von muskuloskelettaler Funktionseinschränkung; (3) Risiko eines Hypertonus; (4) Risiko einer kognitiven Einschränkung; (5) Infektionsrate; (6) Schweregrad von Knieschmerzen bei klinischer Gonarthrose.


Projektleitung: Prof. Dr. Heike Bischoff-Ferrari, Klinik für Altersmedizin, Universitätsklinikum Zürich
Zentrale DXA-Auswertung am ZMK: Dr. Gabriele Armbrecht
Mittelgeber EU FP7 HEALTH.2011.2.2.2-1: Investigator-driven clinical trials for therapeutic interventions in elderly populations.

RSL Bedrest Studie

Reactive jumps in a Sledge jump system as a countermeasure during Long-term bed rest (RSL)

Das Vorhaben untersucht die Wirkung eines neuartigen hochintensiven reaktiven Widerstandstrainings auf Knochen und Muskel sowie neuromuskuläre und spinale Dekonditionierung im Rahmen einer 60-tägigen Bettruhestudie im envihab, DLR Köln. Da selbst nach jahrzehntelanger Forschung die derzeit im All eingesetzten countermeasures (Geräte und/oder Regime) hinsichtlich ihrer Potenz Muskel- und Knochenverlust zu verhindern, nicht optimal sind, werden die Ergebnisse der geplanten Untersuchungen hochrelevant für Langzeitmissionen im All sein.

Laufzeit 06/2015 – 04/2019

Projektleitung: Dr. Gabriele Armbrecht
Mittelgeber:  Bundesministerium für Wirtschaft und Energie; Fördermaßnahme: DLR e. V. - Raumfahrtmanagement - Nationales Raumfahrtprogramm; Förder-Nr. 50WB1521

NEuromuscular FUnction and Metabolism in healthy Aging (NEFUM)

Veränderungen der Körperzusammensetzung mit zunehmendem Lebensalter umfassen eine Abnahme der Knochenmasse und Muskelmasse sowie eine Zunahme des prozentualen Fettanteils. Die Abnahme der Knochenmasse kann zur Entstehung einer Osteoporose mit einem erhöhten Risiko von Frakturen führen. Zusätzlich zu der verminderten Festigkeit des Knochens ist das Risiko für Frakturen durch die vermehrte Sturzgefährdung als Folge des altersbedingten Muskelabbaus, der Sarkopenie, erhöht. Zudem trägt auch die Sarkopenie zur Entwicklung einer Osteoporose bei.

In einer populationsbasierten Querschnittstudie wurden an 780 Proband:innen im Alter von 20-85 Jahren stratifiziert nach Alter und Geschlecht Referenzdaten zu Knochenfestigkeitsparametern,  Körperzusammensetzung und Muskelfunktion erhoben. 
In einem 5 Jahres Follow-up werden aktuell an den gleichen Probanden die longitudinalen Veränderungen bezüglich der folgenden Parameter untersucht:
•    Ganzkörperkomposition (lean mass, fat mass, bone mineral mass, visceral fat mass) in der Dual Energy X-Ray Absorptiometry DXA
•    Knochenmasse im Bereich der Lendenwirbelsäule und des proximalen Femur in der DXA
•    Knochendichte, Muskeldichte und Muskelumfang an Tibia und Radius in der peripheren, quantitativen Computertomographie pQCT
•    trabekuläre Strukturparameter des Knochens an Tibia und Radius im 3D-pQCT
•    Muskelfunktion (Greifkraft, Muskelleistung im 2-Beinsprung und Chair –Rise-Test und Gleichgewicht mittels Mechanographie, Gehgeschwindigkeit)
•    verschiedener Knochen- und Muskel-Umbauparameter im Blut 

Die Ergebnisse dieser Studie sollen dazu beitragen, Erkrankungen im Zusammenhang mit der Körperzusammensetzung sowie ihre Risikofaktoren besser zu erkennen und zu quantifizieren. So können gefährdete Personen frühzeitig identifiziert werden, um geeignete präventive Maßnahmen zu ergreifen und auf ihre Wirksamkeit überprüfen zu können. 

Projektleitung:  Dr. Gabriele Armbrecht
Förderung: Danish Research Foundation
 

The Osteoporotic Virtual Physiological Human“ (VPHOP) – EU Projekt

Auf Grund des demografischen Wandels wird das Problem der Fragilitätsfrakturen in den kommenden Jahrzehnten an Brisanz weiter zunehmen. Vor diesem Hintergrund gilt es Risikomodelle zur Vorhersage des absoluten Frakturrisikos zu entwickeln. Da neben ossären Faktoren auch nicht-ossäre Faktoren wie das erhöhte Sturzrisiko zu den wesentlichen Risikofaktoren für eine Fragilitätsfraktur zählen, ist für die Zukunft die Entwicklung eines Risikomodells anzustreben, das auch den neuromuskulären Status mit berücksichtigt.

Um geeignete Interventionsstrategien zu entwickeln, ist es nicht nur unerlässlich, den zugrunde liegenden Mechanismus, der zum Abbau der neuromuskulären Kapazität und damit zu einem erhöhtem Sturzrisiko führt, zu verstehen, sondern es ist auch notwendig, geeignete Messverfahren zu entwickeln, die einen Abbau der muskulären Funktion frühzeitig erkennen. Da sich die meisten der altersassoziierten Stürze im Hause und in der häuslichen Umgebung ereignen, scheinen Messverfahren sinnvoll, die auch die Alltagssituation des Sturzgefährdeten mit berücksichtigen und sowohl im klinischen Setting als auch im Alltag des älteren Menschen einsetzbar sind, um Gleichgewichts- und Gangstörungen zur erfassen und eine mögliche Sturzgefahr quantifizieren zu können. 

In dieser Studie wird ein triaxialer, in einen Gürtel integrierter Beschleunigungssensor (Actibelt®) mit Auswertungs-Software zum Einsatz kommen. Der Beschleunigungsmesser erfasst die Bewegungen des Tragenden (vertikal, horizontal, sagittal) mit einer Samplingrate von 100 Hz in einem Zeitraum bis zu 100 Stunden. Die Software unterscheidet zwischen verschiedenen Aktivitätsniveaus wie Liegen, Sitzen, Stehen, Gehen oder Joggen.

An gesunden und sturzgefährdeten über 65- Jährigen soll das Actibelt System als Aktivitäts-Monitor über eine Woche sowie über schnell durchführbare klinische Gang- und Gleichgewichtstests auf seine Prädiktionskraft in der Vorhersage von Stürzen evaluiert werden.


Projektleitung: Dr. William Taylor, Julius Wolf Institut, Charite Berlin
Studienleitung am ZMK: Dr. Gabriele Armbrecht
Projektförderung: EU FP7
 

Leitlinie Physiotherapie

Die Osteoporose bedingte Fraktur zählt im Alter zu den Hauptursachen für funktionelle Einschränkungen, chronische Schmerzsyndrome, Behinderung, erhöhte Morbidität und Mortalität. Neben ossären Faktoren zählen vor allem auch extra-ossäre Faktoren wie Stürze und verminderte neuromuskuläre Kapazität zu den entscheidenden Risikofaktoren für eine osteoporosebedingte Fraktur. Die Potentiale der Prävention durch gezielte neuromuskuläre Diagnostik sowie die daraus resultierenden Bewegungsprogramme werden jedoch in der Praxis bisher noch nicht flächendeckend umgesetzt.

Unter Absprache mit der Leitlinien-Kommission des Dachverbands Osteologie hat daher das Zentrum für Muskel- und Knochenforschung der Charité Berlin in Zusammenarbeit mit Physiotherapeut:innen, Sportwissenschaftler:innen und Mediziner:innen eine deutschsprachige Leitlinie zur "Physiotherapie und Bewegungstherapie bei Osteoporose" erarbeitet, die den aktuellen Stand der Wissenschaft widerspiegelt. Gegenstand der Leitlinie ist die begleitende, nichtpharmakologische Therapie der Osteoporose zur Verminderung des Sturz- und Frakturrisikos.
Die vollständige Leitlinie in Lang- und Kurzfassung ist einsehbar über der Homepage des Dachverbandes Osteologie unter: http://dv-osteologie.org/osteoporose-leitlinien

Projektleitung: Dr. Roswitha Dietzel
Projektförderung: Eigenmittel

OPUS

Die Studie ‚Osteoporosis and Ultrasound Study (OPUS)‘ wurde in 5 Studienzentren innerhalb von Europa mit Frauen über 55 Jahren durchgeführt. Neben einer Querschnitterhebung wurden die Frauen nach 6 Jahren wieder eingeladen. Ziel war die Bestimmung von inzidenten Frakturen und die Ermittlung der von Risikofaktoren für neu aufgetretene Frakturen in postmenopausalen Frauen.

Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Claus Glüer, Universität Kiel
Projektleitung am ZMK: Prof. Dr. Dieter Felsenberg
Mittelgeber: Eli Lilly, Sanofi-Aventis, Procter and Gamble Pharmaceuticals, Hoffman-La Roche, Pfizer, Novartis

WISE Bedrest Studie

Mit der WISE-Studie, deren Kürzel für „Internationale Weltraumexplorationssimulation mit Frauen“ steht, soll die Bedeutung der Ernährung in Verbindung mit sportlicher Betätigung als mögliche Maßnahmen gegen die negativen Auswirkungen längerer Bettruhe bewertet werden.

Die WISE-Bettruhestudie ist ein Gemeinschaftsvorhaben der Europäischen Weltraumorganisation ESA, der französischen Raumfahrtagentur CNES, der amerikanischen Weltraumbehörde NASA und der kanadischen Raumfahrtagentur CSA. Mit der Durchführung ist das französische Institut für Weltraummedizin und –physiologie (MEDES) mit der klinischen Forschungseinrichtung im Rangueil-Krankenhaus in Toulouse betraut.

Untersucht werden in der WISE-Studie insgesamt 24 Kandidatinnen, denen 60 Tage lang strenge Bettruhe verordnet wird. Sie werden in drei Gruppen zu acht Frauen aufgeteilt, von denen die erste, der während der 60-tägigen Bettruhe keinerlei besondere Behandlung zukommen wird, als Kontrollgruppe fungiert. Die zweite Gruppe wird trotz gleichzeitiger Bettruhe ein Trainingsprogramm mit einem Flywheel sowie mit einem Unterdruck-Laufbandsystem absolvieren, während der dritten in derselben Zeit ergänzende Nahrungsmittel verabreicht werden. 

Angesichts der Zukunftspläne der ESA im Bereich der bemannten Weltraumexploration werden die erwarteten Forschungsergebnisse für die Planung langfristiger Missionen von großem Wert sein. Doch auch für die klinische Behandlung auf der Erde sind sie von Bedeutung, da sie unsere Kenntnisse vertiefen und verbesserte Wege für die Genesung bettlägeriger Patient:innen aufzeigen können. 

Projektleitung im ZMK: Prof. Dr. Dieter Felsenberg
Mittelgeber: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
 

Berlin Bedrest Studie BBR-2

Aufbauend auf den Ergebnissen der BBR-1 Studie wurde in dieser Studie die Trainingsintervention optimiert. So wurde das Vibrationstraining mit einem Krafttraining kombiniert, um höhere Kraftspritzen zu generieren, die den Abbau von Muskel- und Knochenmasse verhindern können.

In dieser 60-tägigen Bettliegestudie in 6° Kopftieflage wurden 24 männliche Probanden untersucht. Gruppe 1 erhielt liegend ein tägliches Vibrations-Training (Galileo Space) mit Krafttraining kombiniert, Gruppe 2 absolvierte liegend ein tägliches Krafttraining und Gruppe 3 diente als Kontrollgruppe ohne Intervention. 

Projektleitung: Prof. Dr. Dieter Felsenberg
Mittelgeber: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Berlin Bedrest Studie BBR-1

Ziel der Studie war es, die Mechanismen zu untersuchen, die bei Astronauten im All – oder auf der Erde bei strikter Bettlägerigkeit – zu Muskel- und Knochenschwund führen. Außerdem sollten Methoden entwickelt werden, mit denen sich dieser Abbau verhindern lässt.

In dieser 60-tägigen Bettliegestudie wurden 20 männliche Probanden untersucht. Die Hälfte der Teilnehmer absolvierte liegend ein tägliches Vibrations-Training (Galileo Space), die zweite Gruppe diente als Kontrollgruppe ohne Intervention. 

Projektleitung: Prof. Dr. Dieter Felsenberg
Mittelgeber: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
 

PSIO-D

Ziel der Studie war die Bestimmung der Prävalenz der steroid-induzierten Osteoporose in Deutschland. 

Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Claus Glüer, Universität Kiel
Projektleitung Berlin: Prof. Dr. Dieter Felsenberg
Mittelgeber: BMBF
 

Kiefernekrosenregister

Um den Zusammenhang zwischen hochdosierter Bisphosphonat-Therapie und dem Auftreten einer Kiefernekrose zu untersuchen, wurde das Deutsche Zentralregister Kiefernekrosen in der Charité - Campus Benjamin Franklin in Berlin eingerichtet. Hier sollten alle Verdachtsfälle einer Kiefernekrose gemeldet werden, um die Fälle im Detail untersuchen zu können.

Die Erstellung und Pflege des Deutschen Kiefernekrose-Registers wurde durch die Förderung einer gemeinnützigen Stiftung (Elsbeth Bonhoff Stiftung), durch die Unterstützung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und die Charité ermöglicht.

Projektleitung: Prof. Dr. Dieter Felsenberg
 

EVOS - EPOS Studien

In einer ersten europäischen Multicenter Studie wurde in der Europäischen Vertebralen Osteoporose-Studie [EVOS] die Häufigkeit von Wirbelkörperfrakturen bei postmenopausalen Frauen ermittelt. Die europäische prospektive Osteoporose-Studie [EPOS] ist die prospektive Fortsetzung der EVOS Studie nach 10 Jahren, in der die inzidenten Frakturen sowie mögliche Risikofaktoren untersucht wurden.

Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Jonathan Reeve, University Oxford
Projektleitung Berlin: Prof. Dr. Dieter Felsenberg
Mittelgeber: EU-Mittel